Zahlreiche Wanderungen im Salzburger Saalachtal sorgen für unvergessliche Gipfelmomente und jeder Schritt hinein in die Bergwelt lässt die Seele zur Ruhe kommen. Doch keiner kennt die Gipfel und Wanderwege des Salzburger Saalachtals besser, als die einheimischen Bergfexe. Katharina Unterweißacher, Bäuerin und Naturpark-Wanderführerin, verrät uns ihre liebste Tour durch die heimische Bergwelt.


Die gebürtige Bayerin Katharina Unterweißacher kam schon als Kind in den Sommerferien zu ihrer Oma, die als Sennerin auf der Kallbrunnalm tätig war. Dort fand Katharina später nicht nur ihre große Liebe, sondern auch ein besonderes Stück Natur, das sie bis heute nicht loslässt. Sie lacht: „Die Kallbrunnalm ist ,meine’ Alm.“ Katharina Unterweißacher ist heute Bäuerin auf dem Peslhof in Weißbach und als Almführerin für den Naturpark tätig. Über ihre Lieblingstour verrät sie: „Eine Wanderung, die ich als Naturparkführerin mit meinen Gästen unternehme, ist gleichzeitig auch mein persönliches Highlight. Ich beginne die Wanderung am Parkplatz Pürzlbach. Die Wanderung startet auf einer Forststraße, auf der man jedoch bald auf einen wunderschönen Wanderweg abzweigen kann, der fern von Staub und Lärm hinauf zur Kallbrunnalm führt. Wenn man die Augen offen hält, findet man entlang des Wegs zahlreiche Bergkräuter, wie die heimische Schafgarbe, den wilden Thymian oder das Labkraut. Der Weg führt oberhalb der Futterhöfe von Pürzlbach vorbei und von hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Berge von Lofer bis Leogang und den Gipfel des Hausbergs Hochkranz. Diese Idylle genieße ich selbst nach den vielen Wanderungen immer noch. Die Artenvielfalt der Blumen und Kräuter und das Bergpanorama begeistern mich heute wie beim ersten Mal. Weiter geht es bis wir die grünen Almböden der Kallbrunnalm auf ca. 1.500 m erreichen. Die Kallbrunnalm ist die größte Gemeinschaftsalm im Naturpark Weißbach und wird von 14 Salzburger und 16 Bayerischen Bauern bewirtschaftet. Nach rund eineinhalb Stunden Gehzeit ist auch mein Ziel dieser Wanderung erreicht – die Käsehütte. Die bewirtschaftete Alm bietet zahlreiche Käsespezialitäten und bei einer gemütlichen Jause lasse ich mich auf der Terrasse nieder, bevor ich meinen Rückweg ins Tal antrete. Diese Alm hat einfach etwas, das mich nicht loslässt, und so gehe ich im Sommer zweimal die Woche zu meinen Kühen hinauf.“

Katharina Unterweissacher auf der Kallbrunnalm, © Naturpark Weißbach
Die Kallbrunnalm, © Achim Meurer

Ein wissenswertes Detail beim Aufstieg?

Katharina Unterweißacher: „Das sind sicher die Futterhöfe. Dorthin wurde früher nach dem Almabtrieb im Herbst das Vieh gebracht. So konnte man das Heu gleich vor Ort an die Kühe verfüttern und musste es nicht erst aufwändig zum Haupthof bringen. Bis Ostern wurden damals die Kühe an den Futterhöfen, fern des heimischen Hofs, gehalten. Das Schindeldach der Almhütten ist bemerkenswert, und gerne erzähle ich meinen Gästen, wie die Schindeln gespalten und angeordnet werden.“

Kallbrunnalm, © Achim Meurer
Kallbrunnalm, © Achim Meurer
Kühe auf der Kallbrunnalm, © Achim Meurer

Ein kulinarisches Highlight auf der Alm?

Katharina Unterweißacher: „Nomen est Omen, daher ess‘ ich auf der Käsehütte am liebsten ein Käsebrot. Ich zeige dort meinen Gästen auch gern mit einem Glas Sahne, wie man durch Schütteln ganz einfach selbst frische Butter erzeugen kann.“

Käse machen auf der Kallbrunnalm, © Achim Meurer
Käse auf der Kallbrunnalm, © Achim Meurer

Ein lohnenswerter Abstecher?

Katharina Unterweißacher: „Von der Kallbrunnalm wandert man nur noch eine halbe Stunde zum Dießbachstausee. Hier finden Naturliebhaber ein wunderschönes Plätzchen, um am stillen Wasser zu verweilen. Auch um den Dießbachstausee ranken sich viele Geschichten – Legenden, aber auch wahre Begebenheiten. So war dieses Areal früher ebenfalls Almgebiet, das in den 60er-Jahren für den Stausee geflutet wurde.“

Ihr möchtet einen Einblick ins Almleben auf der Kallbrunnalm?

Jeden Montag erfahrt Ihr alles über das Leben auf der Alm. Bei einer gemütlichen Familienwanderung auf die idyllische Kallbrunnalm lernt Ihr aus erster Hand den Lebensraum Alm kennen.

Ausgangspunkt der Wanderung ist der Parkplatz in Pürzlbach auf ca. 1000m Seehöhe. Unterwegs werdet Ihr von Eurem Wanderführer allerlei spannende Geschichten über die Region und die Almwirtschaft hören und zahlreiche heimische Pflanzen und Tiere entdecken.

Nach einer ca. zweistündigen Wanderung auf die grünen Almböden mit ihren wertvollen Kräutern und Blumen erreicht Ihr das Almdörfl mit seinen urigen Almkasern. In der Käsehütte der Kallbrunner Almbauern genießt Ihr das Jausenbrot und dürft die Butter dafür selbst schütteln. Bei Interesse und für weitere Infos melden Euch direkt unter info@lofer.com.

Wandern im Saalachtal, © Achim Meurer


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