Im sumpfigen Hörfeld unweit von Mühlen befand sich einst die Stadt Höra. Die Bewohner der Stadt waren übermütig; sie kegelten mit Brotlaiben und Butterkugeln, denn sie hatten gute, ertragreiche Ernte gehabt, ihr Land war nämlich überaus fruchtbar.

Im sumpfigen Hörfeld unweit von Mühlen befand sich einst die Stadt Höra. Die Bewohner der Stadt waren übermütig; sie kegelten mit Brotlaiben und Butterkugeln, denn sie hatten gute, ertragreiche Ernte gehabt, ihr Land war nämlich überaus fruchtbar. Die Korn- und Weizenähren waren mannshoch und die Kühe gaben Milch im Überfluss.
Als nun die Leute von Höra eines Tages in einem Gasthaus tanzten und feierten und sich besonders übermütig gebärdeten, kam ein Männlein mit einem kleinen Fass unter dem Arm in den Tanzsaal und sagte: „Lasst euren Übermut oder es kommt Gottes Strafe über euch.“ Die Leute verlachten ihn jedoch und tanzten wilder als zuvor. Ein zweites Mal kam das Männlein und warnte sie, jedoch vergeblich. Da begann es zu blitzen und zu donnern, ein furchtbares Unwetter entlud sich über der Stadt. Ein drittes Mal kam es und versuchte wiederum vergeblich, die Tänzer zur Vernunft zu bringen. Da wurde der Zwerg plötzlich zu einem Riesen, entkorkte das Fass, ging damit durch die Stadt und goss Wasser aus, sodass die große, schöne Stadt Höra mitsamt ihren Bewohnern versank. Die Schlangenwindungen des Baches im Hörfeld bezeichnen noch heute den Weg, den das Männlein gegangen war und an ruhigen Abenden, wenn man ganz genau hinhört, läuten die Glocken des versunkenen Kirchturms.


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