Der Schnee ist da und damit endlich auch die Möglichkeit zum Winterwandern, was in der weißen Pracht nochmal so viel Spaß macht. Ist der Hund mit von der Partie kommt auch der auf seine Kosten, denn viele Hunde lieben es, im Schnee zu toben und zu spielen.

Natürlich geht nichts über eine ausgiebige WInterwanderung mit Hund, Wer sich jetzt mit seinem Vierbeiner gleich ins Schneevergnügen stürzen möchte, sollte jedoch vorher noch einiges beachten, denn bei falschem Verhalten, mangelnder Pflege oder Ausrüstung, kann schnell etwas passieren in der Bergwelt. Damit nichts schief geht, haben wir hier alle wichtigen Tipps zum Winterausflug mit Hund zusammengeschrieben.

Ein Hundeleben

Wie auch der des Menschen folgt der Tagesablauf eines Hundes oft dem immer gleichen Muster. Abhängig von Herrchen und Frauchen geht es zwei bis dreimal am Tag raus ins Freie, meist um die Hausrunde herum, die bequem zu erreichen ist und 30 bis 60 Minuten in Anspruch nimmt. Steckerl werfen, Streicheleinheiten, Futtern und Dösen ergänzen den Tag. Hunde brauchen Routine und lieben wiederkehrende Muster, bei denen sie wissen, was von ihnen erwartet wird. Aber: Auch abwechslungsreiche Ausflüge machen Spaß und sind aufregend, ganz besonders natürlich, wenn auch Herrchen und Frauchen besonderen Spaß daran zeigen.

Da der Hund jedoch nicht weiß, wohin es geht und auch nicht vorplanen kann, müssen die Besitzer das für ihn übernehmen. Das heißt in erster Linie: Einschätzen, was der Hund schafft und alles Notwendige einpacken. Für den Hund bedeutet das:

  • Leine
  • Beißkorb
  • Tragegurt oder Rucksack
  • Wasser und Jause inklusive Napf
  • Pfoten Pflege

Leine? Beißkorb? Mein Hund ist doch wohl erzogen, mag jetzt manch einer denken, aber in Österreichs öffentlichen Verkehrs und Transportmitteln ist die Mitnahme von Hunden streng reglementiert. Bedeutet auch: Wenn es mit der Seilbahn auf den Berg geht, muss der Hund einen Beißkorb tragen oder – bei entsprechender Größe – in einer kleinen Tasche verschwinden. Ebenfalls auf Gemeindeebene geregelt ist die Leinenpflicht für Hunde. Auf frequentierten Spazierwegen, beim Besuch in Cafés oder Museen ist das Anleinen deshalb unumgänglich.

Die richtige Ausrüstung für eine WInterwanderung mit Hund:

Je nachdem wie der Hund sich bewegt und verhält, kann es von Vorteil sein, für die Winterwanderung ein Geschirr statt dem regulären Halsband zu verwenden. Spezielle Leinen mit Expandern nehmen im Gelände außerdem den Druck von Hund und Mensch bei ruckartigen Bewegungen. Das kann besonders auf langen Touren für beide sehr angenehm sein. Außerdem von Nöten: Sackerl zum Aufsammeln des hündischen Outputs, damit die Wanderwege sauber bleiben.

Beste Freunde, © duranphotography, fotolia.de

Lieber haben als brauchen: Tragegurt und Jause

Ein Tragegurt oder Hunderucksack ist überall dort von Nöten, wo es über Leitern, Treppen oder enge Stellen geht, die der Hund nicht alleine bewältigen kann oder darf. Die Einschränkung kann dabei sowohl verhaltenstechnisch begründet sein als auch dem Bewegungsapparat bzw. den körperlichen Gegebenheiten geschuldet sein. Diese können manchmal auch unvorhergesehen auftreten, deswegen gilt hier: Lieber haben als brauchen.

Wasser und Jause sind auch dann von Nöten, wenn nur eine kurze Tour geplant ist. Das Wandern durch Schnee ist für den Hund deutlich anstrengender als das Wandern auf unbeschneitem Boden, so dass die Erschöpfung, Hunger und Durst früher eintreten können als gewohnt. Eine kleine Zwischenmahlzeit wenn auch die Menschen ihre Jause einnehmen kann deshalb nicht schaden und stärkt für den weiteren Weg. Dazu sollte dann auch ausreichend Wasser verabreicht werden. Viele Hunde fressen gerne Schnee, da dieser oft sehr wohlschmeckend für sie ist. Problem dabei ist allerdings, dass es zu einer Schneegastritis kommen kann, die schmerzhaft und mitunter gefährlich sein kann. Hier ist es also besser, vorzubeugen. Verlegt der Hund sich von sich aus auf den Schnee, kann es helfen das Trockenfutter mit dem Wasser zu tränken und ihm beides zusammen zu servieren.

Pfoten Pflege ist im Winter besonders von Nöten, da die eigentlich doch recht robusten Ballen von Split und Streusalz verletzt werden können. Eine dicke Schicht Melkfett erhöht hingegen die Elastizität der Haut und macht die Pfoten fit für den Ausflug. Außerdem sollte bei der Heimkehr darauf geachtet werden, dass die empfindlichen Zwischenräume der Pfoten mit warmem Wasser abgewaschen werden. Sonst können vom Schnee und Eis gebildete Knötchen zurück bleiben und zu schmerzhaften Verletzungen führen.

Netiquette und Gehorsam

Ist die Ausrüstung komplett, ist bereits die halbe Miete beisammen. Schließlich kommt es noch auf die Hauptperson des Ausflugs an: den Hund. Wie verhält er sich auf Wanderungen? Ist er mutig, ausdauernd, gehorsam und beweglich? Das Verhalten des Hundes trägt entscheidend zur Sicherheit aller Beteiligten bei. Wenn er an der Leine zieht und herumspringt, wenn ein Abgrund nahe ist und die Wegstellen enger werden, gefährdet er schließlich nicht nur sich selbst, sondern auch denjenigen, der an der Leine hängt. Leinenführigkeit und die Fähigkeit, ruhig zu bleiben, gehört also dringend dazu. Gleiches gilt für das Verhalten anderen Menschen und Hunden gegenüber. Wenn solche Zusammenkünfte auf der heimischen Wiese bereits schwierig sind, sollte der Hund nicht mit auf den Berg kommen, wo ihm möglicherweise andere Hunde unvorhergesehen über den Weg laufen. Hier gilt: So lange sich der Wanderer nicht absolut sicher ist, dass der Hund gehorsam ist, trittsicher mitläuft und kein Fehlverhalten droht, bleibt er an der Leine. Nach zwei bis drei Touren, die absolut reibungslos funktioniert haben, kann dann ein Versuch ohne gestartet werden.

Brave Exemplare dürfen dann gerne mit, auch wenn es um einen Hüttenbesuch geht. Eine Einkehr tut besonders im Winter gut und wärmt beide auf. Allerdings sollte vorher erfragt werden, ob der Vierbeiner mitgebracht werden darf. Hüttenbesitzer reagieren sehr unterschiedlich auf Hunde, weswegen eine telefonische Anfrage im Vorhinein durchaus Sinn macht. Ist eine Einkehr vorgesehen, sollte zusätzlich ein Handtuch mitgenommen werden, womit der Hund vor dem Betreten der Hütte gründlich abgetrocknet werden kann.

Hundefreundliche Touren

Hundefreundliche Touren gibt es prinzipiell in jeder unserer Wanderregionen. Ein besonderer Blick sollte darauf gerichtet werden, dass keine langen Kletteretappen dabei sind – kleinere Stücke können zwar oft mit einer Tragehilfe überwunden werden, sind aber auf Dauer schwierig für beide, besonders wenn der Hund etwas größer ist. Besondere Beachtung sollte den Nationalparks geschenkt werden, da hier immer grundsätzlich Leinenpflicht herrscht. Im Gegensatz zum Sommer finden sich im Winter zwar keine Kühe auf den Almwiesen, dennoch sollte der Hund nicht auf Jagd getrimmt sein, da der Jagdtrieb sonst wohl nur zu leicht mit ihm durchgehen würde.
Ebenfalls sinnvoll ist es, bereits im Vorhinein zu überprüfen, ob sich hundefreundliche Hütten auf dem Weg finden, wie beispielsweise auf dem Wanderweg „Über Brücken zu Alpen“ in Hittisau im Bregenzerwald der Fall. Die Bregenzer Hütte lädt auch Hunde mit ein und lässt diese auch Übernachten, obwohl natürlich auch unter diesen Umständen einiges zu beachten ist. So sollte beispielsweise erfragt werden, ob der Hund auch im Zimmer übernachten darf und während des Frühstücks oder anderen zwei bis drei Stunden unbeaufsichtigt sein darf.

Golden Retriever im Winter, © Iurii Sokolov / fotolia.com

Golden Retriever im Winter, © Iurii Sokolov / fotolia.de

Rein ins Schneevergnügen

Wenn der Hund sich gut benimmt, Ausdauer und Spaß an langen Ausflügen hat, ist eine Winterwanderung die perfekte Möglichkeit, mit dem Vierbeiner gemeinsam ein Hobby auszuüben.

Die wichtigsten Utensilien für Mensch und Tier sind dabei:

  • Tragegeschirr oder Rucksack für steile und enge Passagen
  • Sackerln für die Hinterlassenschaften
  • Eventuell Kleidung wie Booties oder Hundemäntelchen
  • Jause, Wasser und Napf
  • Leine und Beißkorb für örtliche bzw. Transport-Vorschriften
  • Pfoten Pflege, um Verletzungen oder wunde Stellen zu verhindern

Entsprechend gerüstet kann es dann auf eine der vielen hundefreundlichen Touren gehen und wenn der Wirt einverstanden ist, Einkehr inklusive. Hier lohnt es sich im Vorhinein Informationen einzuholen, um nicht auf Überraschungen zu stoßen. Gleiches gilt für die Leinenpflicht, die besonders in Naturschutzgebieten gilt – wer ein solches durchschreitet, sollte in jedem Fall einen vollständig geimpften Hund mit Heimtierausweis vorweisen können.

Ist all das erledigt, kann das Schneevergnügen losgehen. Gemeinsam können Hund und Herrchen gemeinsam an den immer neuen Herausforderungen der Berge wachsen und so ein Hobby ausüben, das sie noch enger zusammen schweißt.

 

Bildquellen:

Bild 1: © duranphotography / fotolia.de #106331923

Bild 2: © Iurii Sokolov / fotolia.de #124776856


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