Noch vor zwei Wochen hätte ich nicht damit gerechnet, dass es einen Ort gibt, an dem ich mich vom ersten Augenblick an geborgen fühle. An dem mich diese besondere Nesthäkchen-Atmosphäre umschließt…

Nicht wie früher bei Oma – einengend, sondern – befreiend. Ein Ort an dem ich mich selbst wieder spüre, an dem ich von Menschen umgeben bin, die aufrichtig an meinem Wohl interessiert sind und wo ich trotzdem ich sein darf – ohne Kompromisse.

Gut, dass ich auf den Rat von Sandra gehört habe, eine sehr gute Freundin von mir. Als ich eines Abends bei ihr auf dem Sofa saß, eine heiße Tasse Tee trank und ihr von meiner wirklich furchtbaren Woche erzählte. Sie meinte, es sei höchste Zeit für mich, ein paar Tage frei zu nehmen und gemeinsam mit Frank, meinem Partner, endlich wieder zur Ruhe zu kommen. Sie erzählte mir von diesem ganz besonderen Ort, in dem Sie als Kind mit Ihren Eltern oft zum Skifahren war – Lech Zürs am Arlberg. Die Leidenschaft mit der sie Anekdoten aus diesen Urlaubstagen erzählte, weckte sofort meine Begeisterung für einen Frühjahrs-Winterurlaub.l

Frank war von der Idee ebenfalls sofort begeistert – das hatte ich mich schwieriger vorgestellt. Und nun sind wir da, eine Woche lang ausschlafen, schlemmen, das herrliche Bergpanorama, die Höhensonne, die klare Luft und die Herzlichkeit der Menschen genießen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück, packen wir uns warm ein und machen uns auf, um unseren Wintertraum zu entdecken. Die Winterwanderwege sind frisch präpariert, wir sinken kaum ein. Schritt für Schritt entfernen wir uns vom Ort und seinen Geräuschen und irgendwie auch von unserem Alltag. Um uns herum wird es immer stiller und auch wir verfallen in einen Zustand schweigender Trance. Verzückt stapfen wir durch dieses weiß-funkelnde Wunderland. Erst nach einer Weile wagen wir es diese Ruhe durch ein Gespräch zu stören. Der Stimmung wohnt etwas Erhabenes, Spirituelles, Reinigendes inne – beinahe flüstern wir. Von der Weite entdecken wir eine urige Hütte. Unsere Blicke treffen sich und ohne ein Wort zu sagen steht für uns beide fest: Dort kehren wir ein.

Auf der Sonnenterrasse stehen massive Holztische und Bänke auf denen flauschige Schaffelle aufgelegt sind. Wir suchen uns einen Platz direkt an der verwitternden Holzwand, wo die zaghaften Strahlen der Frühjahrs-Sonne besonders wärmend wirken. Ein heißer Kakao und ein hausgemachter Apfelstrudel, sollen uns Kraft für den Retourweg geben. Am Nebentisch lässt sich ein Pärchen nieder, so ungefähr im selben Alter wie wir und es dauert nicht lang und schon kommen wir ins Gespräch. Heinz und Silvia heißen die beiden und kommen ungefähr aus derselben Ecke wie wir „wenn das nicht Schicksal ist“ – beschließen wir und stoßen mit einer Runde Vogelbeerschnaps, einer regionalen Spezialität, auf diesen Umstand an.

Gemeinsam wandern wir retour und wie es der Zufall so will wohnen wir auch noch im selben Hotel. Am Abend treffen wir uns auf einen Aperitif an der Bar. Beim Abendessen kommt es uns vor als würden wir uns schon ewig kennen. Geerdet und zufrieden fallen wir ins Bett und wir beide sind schon gespannt welche Abenteuer morgen auf uns warten. Vielleicht versuchen wir uns auf dem Schneegolfplatz, oder machen eine Rundfahrt auf dem Winterparcours….


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