Impressionen



Osttirol: Berge, die bewegen

Mit dem Wandern ist es wie mit der Kur: Die volle Wirkung entfaltet sich erst nach etlichen Tagen. Gerade die Osttiroler Weitwanderwege haben alle Zutaten, um aus dem einmaligen Versuch eine lebenslange Leidenschaft entstehen zu lassen.

Abschalten ist nicht so leicht. Auf kurze Touren nimmt man die Sorgen mit, nach der Rückkehr fühlt man sich wohler, aber ganz weg waren die Grübeleien nie. Auf langen Touren schreiben sich die Eindrücke wie auf einer Wachsmatritze immer tiefer und nachhaltiger in unsere Gefühls- und Gedankenwelt ein. Irgendwann fallen die Erinnerungen ab, wir nehmen Geräusche, Gerüche, Bilder und Berührungen bewusst wahr, landen im Hier und Jetzt. Dieser Moment des sinnlichen „Resets“, der psychischen Erneuerung, kann sehr tief und emotional sein, vor allem in ursprünglichen Naturräumen wie dem Gebirge, vor allem in Abgeschiedenheit. Wer dieses spirituelle Erlebnis gezielt sucht, sollte Osttirol als Ziel wählen. Hier gibt es Wege zum Weitwandern, die je nach Länge, Anforderungen, Höhenprofil und landschaftlicher Umgebung ein hohes Maß an individueller Gestaltung zulassen, bis hin zur Portionierung durch Abstiege in Talorte.

Der bekannteste ist sicherlich der Karnische Höhenweg. Acht bis elf Etappen benötigt der Wanderer für die rund 150 Kilometer, die dem Grenzverlauf zwischen Österreich und Italien folgen: ideal für einen zweiwöchigen Urlaub. Der alternative Name „Friedensweg 403“ verweist auf den ehemaligen Frontverlauf im Ersten Weltkrieg, als auf vielen Wegabschnitten tausende junge Männer in Unterstände, Kasematten und Schützengräben im zermürbenden Stellungskrieg ihr Leben ließen. Heute bezaubert die vielseitige Landschaft mit sanftem Charakter auf den östlichen Etappen und den gebirgigen Etappen im westlichen Abschnitt des Karnischen Höhenwegs.

Wer nur eine Woche Auszeit hat, durchquert auf dem Großen Törl-Weg die Lienzer Dolomiten von West nach Ost. Es geht über sieben Törln, gerastet wird in drei Hütten und sportlich ambitionierte Bergsteiger können en passant die Paradegipfel des Massivs „mitnehmen“: Große Sandspitze, Große Gamswiesenspitze und Spitzkofel. Den gefürchteten letzten „Hatscher“ vom Hochstadel Schutzhaus zum Oberdrauburger Bahnhof kann man mit einem Hüttentaxi entschärfen.

Ein besonderes Kleinod Osttirols sind die Villgrater Berge. Warum? Weil hier wie übrigens an vielen Stellen Osttirols, der Massentourismus außen vor geblieben ist und der Wanderer eine ursprüngliche Bergwelt vorfindet. Das setzt sich in den fünf Hütten am „Herz-Ass-Villgraten“ und den beiden Bergsteigerdörfern Außer- und Innervillgraten fort. Hier muss nichts entschleunigt werden, weil nichts beschleunigt wurde. Auf den sechs Etappen rund um die Villgrater Berge folgt man auf mittelschweren Touren der herzförmigen Gratansammlung.

Der Schobertreck führt im Osttiroler Norden zwischen Lienzer Dolomiten und Großglocknergruppe in den Nationalpark Hohe Tauern. Eine knappe Woche ist man unterwegs, besucht drei Dreitausendergipfel und genießt immer wieder faszinierende Aussichtspunkte. Die südliche Bergumrahmung Osttirols bildet die Lasörlinggruppe. In fünf Tagen lässt sich ihr Kamm bequem überschreiten und bietet bei jeder Hütte den optionalen Abstieg ins Tal. Dank der anhaltenden Höhenlage sind die Ausblicke immer wieder überwältigend und sorgen für das große Gefühl grenzenloser Freiheit.

Genussmomente auf der Hütte

Ziele sind aber nicht nur die vielen Gipfel, sondern besonders auch die zahlreichen Schutzhütten der verschiedenen Alpenvereinssektionen. Pünktlich zur Wanderzeit öffnen sie wieder ihre Pforten und verwöhnen die Wanderer und Bergsteiger mit regionalen Köstlichkeiten, herzlicher Bedienung und für so manchen ein sicheres und angenehmes Bergsteigerlager. Aber auch entlang des Weges bieten sie einen wetterfesten Schutz für eine kleine Verschnaufpause, einer ausgiebigen Jause und fachlichen Beratungs-kompetenzen der Hüttenwirte.

Insgesamt 13 Weitwanderwege in Osttirol versetzen die Urlauber in Staunen, über die Schönheit der Natur, über ihre Verwandlungskraft, über ihre segensreiche Wirkung für unseren Geist und vor allem darüber, dass wir nicht schon früher diese Osttiroler Weitwanderwege für uns entdeckt haben.

Mehr Infos
Gerade ist eine neue Info-Broschüre „Weitwandern in Osttirol“ entstanden, die man sich zuschicken lassen kann oder per download bekommt. Alle Weitwanderwege mit Kartenausschnitt und GPX Daten zum kostenlosen download unter maps.osttirol.com.


Kontakt

Name: Bernhard Pichler
E-Mail: pichler@osttirol.com
Telefon: +43.50.212.216

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Näheres finden Sie in den Datenschutzbestimmungen
Optionen
Google Analytics 3
Hotjar
Facebook Pixel
Pinterest
Google Analytics 4
Zustimmen