Verworrene Pfade und geheimnisvolle Geschäfte
Wunderschön doch wenig ertragreich, so präsentierte sich das österreichische Grenzgebiet im Montafon in längst vergangenen Tagen. Seine Bewohner wurden von Armut und Elend geplagt. Sehnsüchtig blickten sie über die Grenze zu ihren Nachbarn, die in einem Land des scheinbaren Überflusses aus dem Vollen schöpfen konnten. Doch Not macht erfinderisch und so entwickelten sie einen gewitzten Plan, wie auch für sie ein Stück von dem Glück und dem Reichtum jenseits des Berges abfallen konnte. Sie schnallten sich ihre hölzernen Buckelkraxn, die Vorgänger der heutigen Rucksäcke, um, beluden sie mit kostbaren und lebensnotwendigen Gütern und schoben diese im Geheimen zwischen den beiden Ländern hin und her.
Zöllner gegen Schmuggler – ein abenteuerliches Duell
Auf den verschlungenen Pfaden und felsigen Gipfeln der Jöcher erblühte somit eine Schattenwirtschaft, die es den Menschen ermöglichte, die hungrigen Mäuler ihrer Familien zu stopfen und die sich zu einem internationalen Wirtschaftszweig auswuchs. Meist bei schlechter Sicht und Nebel machten sich die alpinen Schmuggler auf den Weg und wurden auf diese Weise auch zu immer besseren Bergsteigern. Mit allerlei schlauen Kniffen und Finten gelang es ihnen immer wieder aufs Neue, die Zollbeamten zu überlisten und ihre wertvolle Fracht sicher und unbemerkt ans Ziel zu bringen. Wo heute putzige Murmeltiere, friedliche Montafoner Steinschafe und eine leuchtende Alpenflora eine umwerfende Atmosphäre für herrliche Bergerlebnisse schaffen, kämpften seinerzeit die Schmuggler von Gargellen für eine bessere Zukunft.
Eine Erkundungstour rund um die Madrisa entführt in die faszinierende Welt der Schmuggler und ihrer cleveren Tricks.
Steinkreise bei der Madrisa Rundtour
© Montafon Tourismus GmbH - Daniel Zangerl