Altiplano - was ist das? Altiplano heißt Hochland oder Hochebene. Das Wort beschreibt eine zwischen den Gebirgszügen der Anden gelegene Hochebene und erstreckt sich über Peru und Bolivien. Auch der Titicacasee, der Geburtsort der Inkakultur, liegt hier. Und dass die Alpakas von dort kommen, hat dir vielleicht schon jemand erzählt oder du hast es selbst gelesen. Und was hat das jetzt mit dem Waldviertel zu tun? Eigentlich ganz schön viel. Denn die Region, in der du jetzt bist, nennt sich das Waldviertler Hochland und diese Ebene liegt weit über 800 m Seehöhe. Das heißt, du befindest dich hier in einer offenen, hochgelegenen Landschaft mit toller Aussicht. Aber das Offensein will gepflegt und kultiviert werden. Fehlt dies, macht sich bald verdunkelnder Wald breit, der die Sicht verstellt. Weidetiere sind großartige Landschaftsoffenhalter. Diese Form der Landschaftspflege leisten Rinder, Schafe, Ziegen oder wie hier Alpakas. Mit ein bisschen Fantasie und dem Blick auf die hier anzutreffenden Alpakas gerichtet entsteht bei dieser Wanderung der Eindruck dieser anderen, fernen Welt. Lass dein Herz frei, dein Gesichtsfeld weit und deine Flügel stark werden und flieg hinweg über diese herrliche Hochebene. Einfach Altiplano halt!
Du startest beim Gasthof Einfalt, 3920 Kinzenschlag 11 (Parkplatz, auffallend große Langlauf-Tafel), und richtest den Schritt bergauf. Schon bald biegst du rechts in den Wanderweg ab. Dieser führt dich ins kleine Dorf Klein Wetzles. Du gehst an der Dorfkapelle vorbei und an ein paar Häusern entlang bergab bis zur linken Abzweigung. Dann verlässt du das Dorf „hintaus" und hast wieder Sand und Wiese unter deinen Füßen und auch gleich die Höhe für einen hübschen Ausblick erreicht. Offene Wiesen und Felder breiten sich vor dir aus, Waldrücken tauchen nacheinander auf. Beim Hackl-Haus macht der Weg einen Spitz, bitte bleibe am markierten Weg. Streife am Güterweg entlang bis zur Tafel „Zum Alpakahof“. Der Stichweg zum Hof ist nur 270 m lang. Vielleicht hast du eh schon eine Alpakawanderung am Vortag gebucht. Wenn nicht, dann lohnen sich die paar Meter allemal, denn die Alpakas kannst du auch von draußen sehen, wenn du Glück hast, sogar das Rotwild. Die Tiere sind eingezäunt, zu deinem und ihrem Schutz.
Nach deinem Alpaka-Abenteuer bummelst du den kurzen Stichweg retour, querst die Straße und folgst wieder den Teddybärentrail-Tafeln in den Wald. Gemütlich geht‘s an Föhren- und Fichtenwäldern und an Felsen und Büheln entlang. Ganz typisch sind hier die Heidelbeersträucher. Im Hochsommer sind die Beeren reif zum Kosten. Du triffst jede Menge große und größere Granitblöcke an, die sich mit saftig grünem, weichem Moos verkleidet haben, fast so flauschig wie das Vlies der Alpakas. Der Weg führt dich in rundem Bogen zurück zum Gasthof Einfalt.