Impressionen



Auf Weltreise im Nationalpark Hohe Tauern in Osttirol

Einmal an einem Gletschermassiv wie in der Antarktis stehen? Oder durch
eine unwirkliche Mondlandschaft wie in der Sahara wandern? Das geht auch
im Nationalpark Hohe Tauern in Osttirol. Auf einer Weltreise im
Taschenformat.
Eine Weltreise ist kostenintensiv und zeitaufwendig. Dazu das schlechte Gewissen: Wollte
man nicht gerade erst seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren, auf Überseeflüge
verzichten und stattdessen nicht so weit entfernte Reiseziele erkunden? Wie wäre es da
zum Beispiel mit Osttirol? Auch hier, im Nationalpark Hohe Tauern, warten Südseefeeling,
Bergabenteuer und Kultur auf kleinstem Raum. Dabei ursprünglich und authentisch.
GROSSVENEDIGER: WILDE GLETSCHERLANDSCHAFT WIE AM SÜDPOL
Hoch oben im Virgental, südwestlich des majestätischen Eisdoms des Großvenedigers,
befindet sich eines der größten Gletscherplateaus der Ostalpen. Gewaltige Eismassen,
pfeifender Wind und Eiseskälte. Zivilisation? Fehlanzeige. Willkommen in der Antarktis des
Nationalparks Hohe Tauern! Nimmt man das Venedigertaxi von Hinterbichl zur
Johannishütte (2.116 m) und steigt anschließend rund zwei Stunden zum Defreggerhaus
(2.962 m) auf, ist die Osttiroler Antarktis schon zum Greifen nah. Ein kalter Gletscherwind
weht um die Nase und in wenigen Minuten steht man mittendrin: im ewigen Eis der
Venedigergruppe.
HOHE GRUBE: SÜDSEEFEELING 2.700 METER ÜBER DEM MEERESSPIEGEL
Zwischen der Clara- und Essener-Rostockerhütte in der Venedigergruppe verläuft die so
genannte Alpenkönigroute. Ein alpiner Steig, der dem Prägratner Bergführer Alois Berger
gewidmet ist. Er ist aufgrund seiner großen Erfahrung und seiner exzellenten
Ortskenntnisse in seiner Heimat auch als „Alpenkönig“ bekannt. Im Bereich der Hohen
Grube befindet sich eine hochalpine Seenlandschaft, deren Ufer mit feinstem Sandstrand
gesäumt sind. An warmen Sommertagen kommt da richtiges Südseefeeling auf. Einzig die
Wassertemperatur und die dünne Luft verdeutlichen, dass man sich gerade 2.700 Meter
über dem Meeresspiegel befindet.
DÜRRENFELD: UNWIRKLICHE MONDLANDSCHAFTEN WIE IN DER SAHARA
Zwischen dem Kals-Matreier-Törl-Haus (2.207 m) und der Sudetendeutschen Hütte (2.656
m) verläuft der Sudetendeutsche Höhenweg: Ein Aussichtspfad, der westlich der
Kendlspitze (3.085 m) ganz plötzlich von lieblich-grünen Bergwiesen in ein fast ödes Braun
übergeht. Eine wüstenartige, bizzare Landschaft umgibt die Wanderer. Auf circa einer
Stunde Weglänge taucht man in eine staubtrockene Urlandschaft ein. Fast wie in der
Hamada der Sahara. Hinter der Dürrenfeld Scharte ist die Reise nach Nordafrika dann
schnell wieder vorbei: Die Sudetendeutsche Hütte gerät ins Blickfeld und auch die alpine
Vegetation zeigt sich wieder in ihrer vollen Pracht.
DIE ISEL: VERÄSTELTES, UNGEZÄHMTES GLETSCHERFLUSSSYSTEM WIE DER
YUKON RIVER
Die Isel ist der letzte freifließende Gletscherfluss der Alpen. Von ihrer Quelle hoch oben
am Umbalkees bis in die Bezirkshauptstadt Lienz hat sie sich über die Jahrtausende auf
einer Länge von 54 Kilometern ihren Weg gebahnt und verändert dabei ihren Lauf bis
heute – wie man es auch vom Yukon River im nördlichen Kanada kennt. Der Mensch setzt
der Isel keine baulichen Grenzen. Und so ist dieser Fluss ein einzigartiger Lebensraum für
seltene Tier- und Pflanzenarten geblieben. Am besten erlebt man den Fluss, wenn man
sich ihm mit Muskelkraft nähert: zu Fuß, auf dem E-Bike oder im Kajak.
DIE JAGDHAUSALM: EIN HAUCH VON TIBET
Die Jagdhausalm ist keine Almhütte wie man sie sich in den Alpen vorstellt. Dem
vergänglichen Holz weicht hier eine massive Steinbauweise. Die älteste Alm Österreichs
ist für die Ewigkeit gebaut. Auf 2.000 Meter Seehöhe gelegen und eingebettet zwischen
Felsen und Grasmatten, wird sie oft als „Klein Tibet“ der Alpen bezeichnet. Doch ist das
Osttiroler Tibet deutlich leichter erreichbar. Aus dem hintersten Defereggental gelangt man
mit dem E-Bike in rund zwei Stunden bequem zu der Alm samt Jausenstation. Wer dann
noch nicht genug hat, radelt weiter zum Klammljoch (2.298 m) an der Grenze zu Südtirol.
ZEDLACHER PARADIES: KNORRIGE BAUMRIESEN WIE IM SEQUOIA NATIONAL
PARK (USA)
Das Zedlacher Paradies ist ein 600 Jahre alter, lichter Lärchen-Bergwald an den sonnigen
Südhängen des vorderen Virgentals. Hier reihen sich knorrige Baumriesen aneinander, die
ähnlich wie die Mammutbäume im US-amerikanischen Sequoia Nationalpark sind und
genügend Sonnenlicht bis zum Boden durchdringen lassen. Die Waldböden sind deshalb
mit einem saftigen Grün überzogen. In den lichtdurchfluteten Zedlacher Wäldern merkt
man schnell, dass der Beiname Paradies keineswegs aus der Luft gegriffen ist. Auf einem
Rundwanderweg und einem speziell für Familien angelegten Themenweg erfährt man
mehr über den Wald, seine Tiere und das einzigartige Ökosystem.


Kontakt

Name: Bernhard Pichler
E-Mail: pichler@osttirol.com
Telefon: +43.50.212.216

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