Impressionen des Wanderwegs



Der Reißkofel ist einer der imposantesten Berge in den Gailtaler Alpen und mit 2371 Metern Höhe auch die höchste Erhebung östlich des Gailbergsattels. Von welcher Himmelsrichtung sie diesen mächtigen und massiven Kalkstock vom Tal aus auch betrachten, er zeigt ihnen immer ein anderes Gesicht. Weithin sichtbar beherrscht er die ihn umgebenden Täler. Nämlich das Gail-, Gitsch- und das Drautal, zu dem seine felsige Nordwand fast 500 Meter hinabstürzt. Selbst vom weiter im Westen liegenden Lesachtal unterscheidet sich sein spitzer Gipfelaufbau noch eindeutig von den anderen Berggipfeln.


 Bergtour
 medium-elevationprofile
  • Tourlänge: 5.69 km
  • Zeit: 6 Stunden
  • Startpunkt:
    Jochalm (1.554 m)
  • Aufstieg: 962 m
  • Abstieg: 962 m
  • Niedrigster Punkt: 1491 m
  • Höchster Punkt: 2328 m

Die Karte Übersicht über Ihren Weg



Wegbeschreibung Alle Informationen hier gesammelt


Von unten her werden sie den Reißkofel wahrscheinlich schon oft betrachtet haben. Respektvoll und mit dem geheimen Wunsch, einmal auf seinem Gipfel zu stehen. Wenn sie alpine Erfahrung haben, schwindelfrei und einigermaßen bei guter Kondition sind, dann gönnen sie sich das Erlebnis. Lassen sie sich vom „König der Gailtaler Alpen“ in seinen Bann ziehen. Sie werden sehen, die Mühe lohnt sich.

Von alters her hat dieser Berg naturgemäß das Gemüt und die Fantasie der Talbewohner anregen können. In alten Sagen ist immer wieder von einer antiken Stadt Risa die Rede, welche am Reißkofel lag und ihm den Namen gegeben haben soll. Aber das ist eine andere, eigene Geschichte.

Oder entstammt die Bezeichnung „Reiß-, Reis“ doch jener Wurzel, nach der die wandernden Landsknechte seinerzeit „Reisige“ genannt wurden, oder nach welcher eine rutschgefährliche Geröllhalde Sand-, Schuttreise oder –riese genannt wurde. Fragen über Fragen.

Jedenfalls ist der Reißkofel ein ungemein brüchiger, stets mit Muren und Steinschlag drohender Berg. Wasser spielt eine große Rolle in seinem Millionen Jahre alten Dasein. Und auch seine wundertätigen Schwefelquellen könnten ihre Geschichten aus guten alten Zeiten erzählen.


WEGBESCHREIBUNG (Anstieg):

Vom Parkplatz gehen sie den Schotterweg weiter in Richtung Westen, bis sie nach wenigen Minuten die private Gregorihütte (1.492 m) erreichen. An der Westseite der Hütte beginnt der markierte Steig, der nach einer viertel Stunde ein letztes mal einen Güterweg quert und dann gut sichtbar und markiert steil in den Wald nach oben führt. Gehen sie es langsam an, knappe 900 hm liegen vor ihnen! Die letzten Bäume verlassen sie nach einer guten halben Stunde und tauchen ein in die eindrucksvollen freien Südflanken des Reißkofels. Noch ein kurzer Anstieg, dann stehen sie auch schon auf dem Alplspitz – ein Platz mit einer prächtigen Aussicht. Kurz nach diesem gelangen sie zu einer Wegkreuzung mit Beschilderung auf einer südseitigen Felswand.

Nachdem sie sich zu den geübten und schwindelfreien Bergwanderern mit alpiner Erfahrung zählen, nehmen sie die linke Aufstiegsvariante. Der leicht auszumachende und gut markierte Steig führt sie nun in zahlreichen Serpentinen aufwärts unter die ersten Felswände des Gipfelaufbaues. Einige Querungen sind mit Stahlseilen gesichert, so auch der kurze Durchstieg einer kleinen Schlucht.

Wenn sie nach dieser Passage auf einem kleinen Sattel verweilen und nach oben blicken, dann erhalten sie vielleicht einen „Motivationsschub“. Denn der Gipfelgrat ist nun schon in greifbare Nähe gerückt. Noch ein paar kraftvolle Minuten und sie stehen oben. Erstmals mit einer gewaltigen Rundschau in alle Richtungen, inklusive einem eindrucksvollen und nahezu senkrechten Tiefblick nach Norden hinunter in das Drautal.

Nachdem sie hier im Bedarfsfall kurz ihre Kräfte mobilisiert haben, sind sie bereit für die letzten Meter auf der bevorstehenden halbstündigen Gratwanderung und können jeden Schritt in Richtung Gipfelkreuz, gepaart mit der entsprechenden Aufmerksamkeit, so richtig genießen.

Beim Kreuz angekommen, stehen sie über allen anderen Gipfeln der Gailtaler Alpen und werden von der uneingeschränkten Rundumsicht überwältigt sein:

Im Osten liegen das Gitsch- und Gailtal unmittelbar vor ihnen. Der Blick geht weit nach hinten bis in den Nationalpark Triglav in Slowenien. Nach Süden hin stehen sie Auge in Auge den Karnischen Alpen gegenüber. Von Westen her grüßen das Lesachtal und die Lienzer Dolomiten. Und im Norden präsentieren sich die Hohen Tauern und die verschiedensten Berggruppen wie Glockner-, Kreuzeck-, Reißeck- und Ankogelgruppe, um nur einige zu nennen.

WEGBESCHREIBUNG (Abstieg):

Den Abstieg beginnen sie wieder mit der Überquerung des Grates in jene Richtung, aus der sie gekommen sind. An der Stelle, an der sie im Zuge des Aufstieges auf den Grat gestoßen sind, setzen sie die Gratüberscheitung in Richtung Osten fort. Diese Variante ist allerdings etwas schwieriger einzustufen und nur erfahrenen Bergsteigern anzuraten.

Nach einer knappen halben Stunde gelangen sie zu einem kleinen Sattel mit einem markanten, kurzen und spitzen Felskamm. Diesen können sie vorsichtig überschreiten oder westseitig unterhalb queren. Danach bleibt ihnen ein nicht allzu langer Abstieg über schotterbedeckte Felspartien in Richtung Köfeletörl nicht erspart. Hier achten sie besonders darauf, nicht auszurutschen, denn es gibt keine Seilversicherungen!

In unmittelbarer Nachbarschaft des Köfeletörls steht auch der Kleine Reißkofel (2.158 m). Diesen können sie – Trittsicherheit vorausgesetzt – über einen teilweise versicherten und markierten Felsanstieg in rund 20 Minuten besuchen und ihm von seinem „großen Bruder“ einen schönen Gruß ausrichten.

Vom Köfeletörl aus geht es dann in einem stetigen Auf und Ab in einer guten halben Stunde wieder zurück zum Alplspitz. Ab diesem befinden sie sich wieder auf dem bekannten Aufstiegsweg und tauchen nach kurzer Zeit wieder ein in die Wälder rund um die Jochalm.


Zusätzliche Informationen und Anreise Was gibt es und wie komme ich dort hin?


  • Ausrüstung: Diese ist je nach Jahreszeit unterschiedlich. Immer mit dabei ist aber:

    Funktionelle Wanderbekleidung, Windjacke, Kopfbedeckung, Regenbekleidung/-schutz, Bergschuhe, Verpflegung, ausreichend Getränke, Wechselwäsche, diverses persönliches wie Fotoapparat, Handy, Sonnenschutz, Sonnenbrille, Erste-Hilfe-Set, etc.

  • Anreise: In den Talorten Reisach oder Gundersheim biegen sie von der Gailtaler Bundesstraße in Richtung Reißkofelbad ab. Bis hierher führt eine Asphaltstraße. In weiterer Folge erwartet sie bis auf eine Seehöhe von 1.554 m eine gepflegte Forststraße.
  • Geheimtipp: Es existieren Aufzeichnungen, laut denen schon seit dem 13. Jhdt. auf den Almen des Gailtales Käse erzeugt wird. Die Tradition des Käsens wird seit 700 Jahren in den einzelnen Familien von Generation zu Generation weitergegeben. Durch den sorgsamen Umgang mit den Ressourcen, die uns die Natur zur Verfügung stellt, tragen die Almsenner zum Erhalt der schönen Kulturlandschaft bei.

    So auch auf der Reisacher Jochalm, einer von 13 Mitgliedsalmen in dieser Region, die den  „Gailtaler Almkäse g.U.“ nach einer traditionellen, festgeschriebenen Methode erzeugen. Das „g.U.“ steht europaweit für „Geschützten Ursprung“ - von der Schmackhaftigkeit und Ehrlichkeit dieses Produktes werden sie sich nach der erlebnisreichen Bergtour auf den Reißkofel sicher selbst überzeugen wollen.

    In der Almhütte auf der Reisacher Jochalm.

  • Quelle: Nassfeld - Pressegger See
  • Autor: Erich Glantschnig, Kärntner Bergwanderführer

Anreisemöglichkeiten

  • Parkmöglichkeiten
    Die Forststraße endet bei einer Wegkreuzung auf dem Plateau vor der Jochalm, einige Meter vor der Gregorihütte. Hier sollten sie ihren PKW parken, denn jetzt schon nach hinten auf die Jochalm zu fahren ist nicht angebracht, das können sie nach der Rückkehr immer noch tun.  

Über die Region Alle Angebote auf einen Blick



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