Das Team Lech Zürs Tourismus hat sich frühmorgens auf die Suche gemacht, um herauszufinden, wo die Sonne in Lech am Arlberg am frühesten begrüßt werden kann.
Sonnenaufgangstour Mohnenfluh
Jeden Tag ist sie irgendwo da – wir können sie zwar nicht immer sehen, freuen uns aber umso mehr wenn sie uns dann doch begrüßt, zwischen Wolken oder auch ganz ohne, so richtig strahlend warm vom blauen Himmel herab: Unsere Sonne. Fünf Mitarbeiter vom Team Lech Zürs Tourismus haben sich frühmorgens auf die Suche nach ihr gemacht, um für euch herauszufinden, wo die Sonne in Lech am Arlberg am frühesten begrüßt werden kann: Auf der Mohnenfluh.
Wenn um 02:55 Uhr der Wecker klingelt…
…dann muss etwas Besonderes anstehen. Am Vortag haben wir uns kurz den Wetterbericht angesehen und er sagte uns sehr stabiles Wanderwetter voraus. Da wir schon lange mal gemeinsam eine Sonnenaufgangstour machen wollten, entschlossen wir kurzerhand, dies heute endlich in die Tat umzusetzen. Die Euphorie des Vortags ist auch zu einer seltenen Tagwache um 02:55 Uhr nicht verflogen, wenngleich die Aufstehgeschwindigkeit aus dem allzu kuschligen Bett etwas anderes vermuten lassen könnte. Aber, der Schlaf weicht bald der Aufregung, denn der Rucksack wurde natürlich schon am Vorabend gepackt und so bedarf es nur weniger Handgriffe, bis man bereit ist aufzubrechen. Mit warmer Kleidung, Wechselkleidung, Jause, Mütze, Handschuhe und natürlich Stirnlampe geht es los – wir können losstarten in unser kleines Abenteuer.
Das Wandern in der Dunkelheit
Wenig später befinden wir uns beim Startpunkt in Oberlech. Wir haben zwar alle fünf Stirnlampen dabei, der funkelnde Sternenhimmel lässt sich aber doch am besten genießen, wenn man etwas wartet und das Augenlicht der Nacht anpassen lässt. Denn der Sichelmond und die unglaublich vielen Sterne weisen uns den Weg auf der breiten Forststraße bergan. Ab und zu unterhalten wir uns, lachen und tauschen uns aus. Dann gibt es wieder Momente an denen keiner redet und wir einfach auf unseren Atem hören. Natürlich geht es auch mal steiler bergauf. Doch das nimmt man in der Dunkelheit nicht so wirklich wahr – man folgt einfach dem Berg und wandert vor sich hin.
Das erste Licht am Horizont
Schon als wir die erste Anhöhe oberhalb vom Hasensprung erreichen, überrascht uns der Sternenhimmel erneut, denn: Ganz im Osten färbt sich der Himmel schwach bläulich, wenig später gesellt sich ein roter Schimmer hinzu: Es dämmert. Diesen magischen Moment versuchen wir natürlich auf unseren Kameras festzuhalten, viel zu schön ist er doch um ihn nicht mit der Welt zu teilen.
In Serpentinen zum Gipfel
Schließlich erreichen wir fünf den Mohnenfluhsattel. Es dämmert schon deutlich mehr, doch noch bedarf es den mitgebrachten Stirnlampen für einen sicheren Tritt. Ab dieser Stelle wird der Weg zu einem richtigen Steig, es geht steil über die Schotterhalde bergauf, ab und zu müssen unsere Hände zur Sicherheit mithelfen. In der Dunkelheit lässt sich auch nicht immer gleich der Weg im felsigen Gelände erkennen, so dass wir uns hier konzentrierter nach oben vorkämpfen müssen. Doch auch diese Stelle meistern wird und es dauert nur eine halbe Stunde, bis wir im schwachen Dämmerlicht das Gipfelkreuz erblicken.
Wenn die Nacht zum Tag wird…
Nach den ersten Fotos im noch schwachen Licht folgen Minuten des Wartens. Es weht hier oben ein recht starker Westwind, so dass wir jetzt glücklich sind die wärmeren Outdoorklamotten mit hochgetragen zu haben. Eingepackt in einer warmen Jacke, mit Mütze und dünnen Handschuhen ausgestattet, erwarten wir den Moment, für den wir doch so früh aufgestanden sind. Plötzlich geht alles recht schnell, es wird heller und heller, der zunächst noch schwache rote Streifen wird zu einem immer kräftigeren glühenden Band. Es ist soweit: Hinter einer schwarzen Wolke erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen, ganz rasch werden es immer mehr, bis die Sonne ganz zum Vorschein kommt und wir nicht mehr mit bloßen Auge in das helle Leuchten schauen können. Schnell wird es wärmer und wir spüren ihre Kraft auch hier oben auf 2.540m. An diesem Ort erleben wir also diesen magischen Moment, von dem alle so schwärmen und von dem auch wir jetzt Zeuge geworden sind: Den Sonnenaufgang auf der Mohnenfluh.
Mit der Sonne dem Frühstück entgegen
Wir genießen natürlich diesen Moment und würden am liebsten noch viel länger am Gipfel der Mohnenfluh verweilen. Die dunklen Wolken in Richtung Lechquellgebirge, aus denen wider Vorhersage sogar ein paar Blitze zucken, zwingen uns aber doch rasch den Abstieg anzugehen. Zum Glück nähert sich die Gewitterzelle nicht und wir können nach dem felsigen Abschnitt ab dem Mohnenfluhsattel gemütlich entlang den Blumenwiesen Richtung Oberlech wandern. Wir sind sehr glücklich, dass wir die Nacht sozusagen zum Tag gemacht haben und gemeinsam den Sonnenaufgang erleben durften. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein!
Unsere Tipps für eine Sonnenaufgangswanderung:
- Seid euch über die eigenen Fähigkeiten bewusst: Trittsicherheit ist Voraussetzung für einen Sonnenaufgang auf einem Gipfel.
- Falls ihr ortsunkundig seid, empfehlen wir mit einem Bergführer aufzubrechen.
- Informiert euch am Vortag über das Wetter – ohne stabile Wetterbedingungen ist der Sonnenaufgang nicht der gleiche oder vlt. gar nicht zu sehen.
- Wann geht die Sonne auf? Ihr solltet spätestens 20 Minuten vor Sonnenaufgang am Gipfel sein. Hier können die Zeiten für Lech eingesehen werden: Sonnenaufgang Lech
- Nehmt lieber einen größeren Rucksack mit und packt warme Klamotten ein – vor allem am Gipfel kann ein kalter Wind gehen.
- Unbedingt eine gute, aufgeladene Stirnlampe mitnehmen – sie leitet euch zum Gipfel.
- Genießt die Zeit am Gipfel und macht den Moment zu eurem ganz persönlichen Bergerlebnis.
- Es empfiehlt sich diese schöne Erfahrung noch mit einem leckeren Bergfrühstück zu krönen. Kriegeralpe mit hauseigener Sennerei, die neue Hütte „Der Wolf“ gleich in der Nähe der Petersbodenbahn oder eine der vielen Sonnenterassen in Oberlech eignen sich wunderbar um am Ende des Morgens die Wanderung zu beenden.