Der Landschaftspfad zwischen Gaschurn-Partenen und Galtür bietet Ihnen Einblick in den Raum zwischen Innerfratte und Paznaun. Sie erleben eindrucksvolle Landschaftsbilder, die Kulisse bemerkenswerter und geschichtlicher Gegebenheiten geworden sind. Markante Landschaftselemente zeigen gegenwärtige Entwicklungen, aber auch Konfliktpotentiale zwischen den verschiedenen Interessensgruppen.
Rear Kapelle, Kopssee
Handelsleute und Handwerksburschen zogen einst über das Zeinisjoch, Soldaten erschienen während mehreren Kriegen. Und sogar in Friedenszeiten tauchten Soldaten auf: Uniformierte und sogar bewaffnete Schweizer Reservisten aus Samnaun nahmen, wenn sie nach Chur oder zurück ins Samnaun gingen, gern die Abkürzung über das Zeblas- und Zeinisjoch statt, durchs Engadin zu ziehen.
Herzzerreissende Szenen gab es auf dem Zeinisjoch aber auch: Vor allem dann, wenn Paznauner Familien auf dem Zeinisjoch erschienen und sich hier von ihren Kindern verabschiedeten. Von hier aus wurden die Kinder von Mittelsmännern in die sogenannte Schwabengängerei geführt. Bis nach Friedrichshafen, Tettnang oder Ravensburg mussten sie wandern, um auf Höfen und Feldern zu arbeiten und dafür dann ein kleines Entgelt in die Heimat zurückzubringen.
Das "Rearkapelli" erinnert heute noch an die tränenreiche Verabschiedung dieser Verdingkinder. Der Name leitet sich ab von «reara», dem umgangssprachlichen Wort für «weinen».
Bereits 1625 ist das Phänomen der Schwabengängerei den Behörden bekannt. Nach Innsbruck wird damals von Bludenz aus berichtet, dass «alle Jahr zu Frühlingszeiten viel Kinder auf die Hüt nacher Ravensburg, Überlingen und ins Reich hin und wieder, welche aber vor und nach Martini zu Hause kommen.» Vom Frühling bis November also waren die Kinder in der Fremde, mit «Martini» ist der Martinstag am 11. November gemeint. Den traurigen Höhepunkt erlebte die Schwabengängerei aber wohl erst im frühen 19. Jahrhundert, als Tausende Kinder aus dem Alpenraum in die Fremde ziehen mussten. Noch im frühen 20. Jahrhundert zogen aus Tirol und Vorarlberg etwa 800 Kinder jährlich nach Oberschwaben.
Hier finden Sie noch ein kurzes Video zum Wiegensee:
https://www.youtube.com/watch?v=n7NUtvW9pLg&feature=youtu.be
Von Gaschurn führt der Weg in Richtung Tafamunt. Der Pfad durch den Wald führt teils recht steil bergauf und erfordert gleich zu Beginn eine gute Kondition. Beim Maisäß Aussertafamunt angekommen wird man aber umso mehr für seine Mühen belohnt. Die herrliche Maisäßlandschaft mit der Aussicht auf die umliegenden Gipfel der Silvretta bieten einem ein herrliches Panorama. Der erste Zwischenstopp kann beim Alpstöbli Tafamunt gemacht werden. Von hier führt der Weg leicht bergauf ca. 1 Std. bis zum Wiegensee wo man den höchsten Punkt dieser Tour erreicht hat. Weiter durch die Hochmoorlandschaft des Europaschutzgebietes führt uns der Weg ins Verbella Tal bis zur Verbella Alpe. Eine herrliche Blütenpracht begleitet uns vor allem im Frühsommer auf diesem Weg. Von der Alpe Verbella kommen wir entlang eines breiten Schotterweges vorbei am Zeinissee bis zum Zeinisjoch und dem Kops Stausee. Weiter über teils asphaltierte Straßen und teils Schotterwege gelangen wir vom Zeinisjoch in ca. 1 Std. ins Zentrum von Galtür.